Die acht Mitgliedsgewerkschaften des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) organisierten Ende 2023 etwas mehr als 5,6 Millionen Miglieder. Der DGB ist der größte gewerkschaftliche Dachverband in Deutschland. Daneben existieren der dbb beamtenbund und tarifunion (dbb) (früher Deutscher Beamtenbund) mit 1,3 Millionen Mitgliedern (2022) sowie der Christliche Gewerkschaftsbund Deutschlands (CGB) mit etwa 280.000 Mitgliedern.
Datenquelle: DGB 2024, Statistisches Bundesamt 2024; Darstellung und Berechnung: Greef 2024.
Der Brutto-Organisationsgrad ist definiert als das Verhältnis zwischen der Gesamtzahl der Gewerkschaftsmitglieder (einschließlich Rentnern, Arbeitslosen, Studierenden etc.) und der Zahl der abhängig erwerbstätigen ArbeitnehmerInnen (der Netto-Organisationsgrad würde dagegen ausschließlich abhängig beschäftigte Gewerkschaftsmitglieder berücksichtigen). 2023 lag der Brutto-Organisationsgrad wie im Vorjahr bei 13,5 Prozent.Mit der deutschen Wiedervereinigung stieg die Mitgliederzahl des DGBs von 1990 auf 1991, durch den Anschluss der spiegelbildlich zu den DGB-Gewerkschaften organisierten Mitgliedsgewerkschaften des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes (FDGB) der DDR, um knapp vier Millionen Mitglieder an. Seitdem ging die Mitgliederzahl, mit Ausnahme des Jahres 2001, in dem durch die Gründung der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) die vorher nicht zum DGB gehörende Deutsche Angestellten-Gewerkschaft (DAG) hinzukam, kontinuierlich zurück. Im Jahr 2023 konnte der DGB zum ersten Mal seit 2001 wieder einen Mitgliederzuwachs (+ 21.909) verzeichnen.
Datenquelle: DGB 2024; Darstellung und Berechnung: Greef 2024.
Der Frauenanteil an den Mitgliedern in den DGB-Gewerkschaften lag 2023 bei 34,3 Prozent. Dabei variierte er zwischen 18,3 Prozent bei der IG Metall und 71,8 Prozent bei der GEW. Der insgesamt ansteigende Frauenanteil in den DGB-Gewerkschaften seit den 2000er-Jahren erklärt sich vor allem aus der sinkenden Zahl männlicher Mitglieder. Im Jahr 2023 nahm aber sowohl die Zahl männlicher Mitglieder als auch bei drei Gewerkschaften (GEW, GdP, ver.di) die Zahl weiblicher Mitglieder zu. Erstmals gaben vier Gewerkschaften (GEW, NGG, GdP, IG BCE) auch Zahlen zu "diversen" Mitgliedern an.
Datenquelle: DGB 2024; Darstellung und Berechnung: Greef 2024.
Die acht Mitgliedsgewerkschaften des DGB sind nach dem Prinzip der Einheits- und Branchengewerkschaft organisiert. Als Einheitsgewerkschaften organisieren sie, im Gegensatz zu den Richtungsgewerkschaften etwa zur Zeit der Weimarer Republik, ArbeitnehmerInnen unabhängig von parteipolitischer und weltanschulicher Orientierung. Als Branchengewerkschaften stehen sie, im Gegensatz zu Standes-, Fach- oder Betriebsgewerkschaften, allen Beschäftigten eines Sektors oder mehrere Branchen unabhängig von Beruf, Status oder Betriebszugehörigkeit offen.
Datenquelle: DGB 2024; Darstellung und Berechnung: Greef 2024.
2010 fusionierte die vorher zum dbb gehörende Verkehrsgewerkschaft GDBA (früher Gewerkschaft Deutscher Bundesbahnbeamten und Anwärter) mit der DGB-Gewerkschaft Transnet zur Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG).
Von den acht Mitgliedsgewerkschaften verzeichneten nur die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) sowie die Gewerkschaft der Polizei (GdP) über einen längeren Zeitraum der vergangenen 20 Jahre steigende Mitgliederzahlen. Sie sind daher die einzigen DGB-Gewerkschaften die in den letzten Jahren mehr Mitglieder organisieren als im Jahr 2001. Im Jahr 2023 konnten sowohl GEW, GdP als auch ver.di Mitgliederzuwächse verzeichnen.Datenquelle: DGB 2024; Darstellung und Berechnung: Greef 2024.
Die beiden größten DGB-Mitgliedsgewerschaften - die IG Metall mit 2,14 Mio. Mitgliedern und ver.di mit 1,9 Mio. Mitgliedern Ende 2023 - stellen zusammen 71,2 Prozent der DGB-Mitglieder.